Der tolle Tag oder
Die Hochzeit des Figaro

Eine Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais

Weil der Graf Almaviva nicht nur seiner Gattin, sondern auch der Abenteuer mit ländlichen Schönen überdrüssig ist, hat er seine Gunst der Zofe Suzanne zugewendet. Und weil er es recht bequem haben will, soll Susannes künftiges Schlafgemach unmittelbar neben dem Zimmer der Herrschaft liegen. Dass Suzanne im Begriff steht, den Kammerdiener Figaro zu heiraten, stört den Grafen wenig. Der Page Cherubin, schuldig-unschuldiger Zeuge seiner Werbung um Suzanne, wird zum Militär geschickt, und der lästige Figaro, der nicht nur Suzannes Schritte, sondern auch die seines Herrn mit allzu sicherem Blick beobachtet, soll anderweitig verheiratet werden. Doch Graf Almaviva hat nicht mit der Intelligenz, dem Geschick und der Respektlosigkeit seines Kammerdieners gerechnet ...

Um diese leichtgeschürzte Handlung lässt Beaumarchais ein wahres Feuerwerk sprühen von treffsicheren Bonmots, angriffslustigen Redewendungen und witzigen Bühnensituationen. In Gestalt des liebestollen Pagen Cherubin, den schon der Anblick einer jeden Frau zittern lässt und der zu jeder sagen möchte: ich liebe dich, sowie im sommernächtlichen Verwechslungsspuk des letzten Aktes kommt Poesie zu Wort. Der Mittelpunkt des Werkes aber ist Figaro, dieser geschickteste aller Drahtzieher, verkappte Revolutionär und frühe Verkünder der Menschenrechte, dieser echte Franzose aus dem Volk, voll munterer Laune und Mutterwitz ... Reclams Schauspielführer