Der Brandner Kasper und das ewig' Leben

Komödie von Kurt Wilhelm

Der Brandner Kasper, 72 Jahre alt, entgeht auf einer Treibjagd knapp dem Tod. Dieser, in Gestalt des Boanlkramers leibhaftig auftretende Tod will seinen Fehler wieder gut machen und den Kasper aus seiner Hütte holen. Der aber ist ein altes Schlitzohr, alkoholisiert den Tod, betrügt ihn beim Kartenspielen und gewinnt 18 weitere Lebensjahre. Mit der Garantie auf das Weiterleben beginnt er das Wildern, um seinen Hof zu entschulden und für seine Enkelin zu sorgen. Dabei geht er jedes Wagnis ein, was ihm beim Volk den Ruf einbringt, „das ewige Leben“ zu haben. Doch die Himmlischen kommen ihm auf die Schliche. Der heilige Portner erteilt seinem Boanlkramer den Auftrag, den Kasper unverzüglich zu holen. Der jedoch sträubt sich, lässt sich aber dazu überreden, wenigstens mal einen kurzen Blick ins Paradies zu tun, wo die Seligen die Zeit vornehmlich beim Bier und Kartenspielen verbringen ( jedenfalls, soweit sie Bajuwaren sind).

1975 wurde Kurt Wilhelms Stück am Residenztheater in München uraufgeführt und zum größten Publikumserfolg in der Geschichte des Bayerischen Staatstheaters, wo es nach über 900 Vorstellungen noch heute auf dem Spielplan steht. Es liegt wohl daran, dass in unserer Zeit mit ihren Glaubensverlusten hier eine konkrete Vorstellung vom Himmel gegeben wird – eine freundliche, volkstüm- liche noch dazu.

Regie: Manfred Molitorisz
Ausstattung: Thomas Hoffmann
Rechte: Kurt Wilhelm
Musik: Rolf Wilhelm