
Interview mit Jim Knopf alias Nils Jäger
Die Kinder der Grundschule Gemünden freuen sich schon sehr auf den Besuch der Scherenburgfestspiele in diesem Jahr. Einige von ihnen durften dem Hauptdarsteller Nils Jäger, der Jim Knopf im diesjährigen Kinderstück „Jim Knopf und die wilde 13“ spielt, ihre Fragen stellen.

Schüler: Wie kannst du dir den Text gut merken?
Nils: Ich lese den Text immer wieder durch wiederhole alles so gefühlt 1.000 Mal und meine Mutter fragt mich dann immer ab. Sie liest die anderen Rollen und ich spreche meinen Text. Ist ein bisschen so wie Vokabeln lernen, macht nur mehr Spaß.
Schüler: Wie ist es, wenn man als Schauspieler vor Leuten auf der Bühne steht?
Nils: Es ist aufregend vor allem bei der Premiere, weil wir dann das Stück zum ersten Mal vor fast 600 Kindern aufführen. Es ist eigentlich ein ganz schönes Gefühl.

Schüler: Bist du aufgeregt?
Nils: Also, im Moment noch nicht, denn wir haben ja gerade erst mit den Proben begonnen. Je näher die Premiere kommt umso aufgeregter werde ich. Aber es ist immer nur ein bisschen Aufregung, es geht schon. Nicht so wie bei anderen, denen sogar schlecht wird vor Aufregung.
Schüler: Wieso spielst du Theater?
Nils: Weil es mir sehr viel Spaß macht und schön ist. Meine Grundschullehrerin hatte mich mal gefragt, ob ich bei den Festspielen mitmachen möchte. Dann bin ich zum Casting gegangen, damals für „Ronja Räubertochter“, und durfte nachher „Pelle“ spielen. „Pelle“ war einer der Borka-Räuber, das Besondere war, dass er einen Sprachfehler hatte. Anfangs war es schwierig diesen Sprachfehler, es war eher ein Stottern, echt aussehen zu lassen. Seitdem bin ich bei den Festspielen dabei.
Schüler: Wie bist du darauf gekommen Jim Knopf zu spielen?
Nils: Ich bin eigentlich gar nicht auf die Idee gekommen. Unsere Regisseurin hatte die Idee. Ich glaube sie denkt, dass ich das gut machen kann, weil ich ungefähr so alt bin wie Jim Knopf und ich bin zufrieden mit meiner Rolle.
Schüler: Wie werden denn die Rollen verteilt?
Nils: Das weiß ich nicht ganz genau. Aber ich weiß, dass sich die Regisseure zusammensetzen und überlegen, wer von uns wohl am besten für die Rolle geeignet ist. Meistens gibt es im Herbst einen Schauspielworkshop, bei dem sich die Regisseure die Schauspieler genau angucken und gucken wer was besonders gut kann und dann werden die Rollen festgelegt.
Schüler: Gefällt es dir Jim Knopf zu spielen?
Nils: Ja, klar! Es ist die Hauptrolle im Kinderstück. Na gut, es ist auch viel Probenarbeit, weil ich ja in jeder Szene zu sehen bin. Aber ich freue mich schon sehr darauf.
Schüler: Wie findest du das Theaterstück?
Nils: Ich finde das Stück schön. Es wurde extra für die Scherenburgfestspiele umgeschrieben und hat ein paar sehr lustige Szenen.
Schüler: Wie lange dauert eine Probe?
Nils: Also die gesamte Probenzeit dauert 4 Wochen, Wir treffen uns nun jeden Tag und proben ungefähr 3 Stunden, am Wochenende sogar manchmal mehr. Diesmal werden wir auch in den Pfingstferien proben. Ich glaube dann sogar 6 Stunden am Tag.

Schüler: Mit wem verstehst du dich in den Proben am Meisten?
Nils: Also am Meisten habe ich natürlich mit Dominik, der den Lukas spielt in den Proben zu tun, weil wir beiden eben ein Team sind. Aber am allerliebsten probe ich mit Lukas, der den Nepomuk spielt, eine sehr lustige Rolle. Lukas und ich sind gute Freunde und sehen uns auch immer nach der Schule.
Schüler: Wie oft musst du üben?
Nils: Es heißt ja immer, dass man seinen Text schon vor Beginn der Probenzeit können muss. Also übe ich schon seit ein paar Wochen jeden Abend meinen Text.
Schüler: Wie schaffst du Schule und Theater?
Nils: Es ist ein bisschen stressig, weil die Proben immer direkt nach der Schule stattfinden, aber das geht schon.
Schüler: Was musst du sagen?
Nils: Ich muss richtig viel Text sagen! Mein bisheriger Lieblingssatz lautet: „Hier riechts nach Fledermauskacke!“. Das ist ein Satz der neu ins Textbuch reingeschrieben wurde, weil auf der Burg gibt es einen Turm und in diesem Turm leben Fledermäuse und wenn es richtig heiß ist, dann riecht es tatsächlich nach Fledermauskacke.
Schüler: Woher weißt du, dass du dran bist?
Nils: Man merkt sich bestimmte Schlüsselwörter, die einer vorher gesagt hat, wenn man zum Beispiel auf eine Frage antworten soll. Jemand sagt zum Beispiel: „Wir sind die besten Freunde“ und ich antworte: „Ja, sogar die allerbesten Freunde.“ Manchmal ist es auch so, dass lange Zeit keiner was sagt und dann frage ich mich, ob ich wohl dran gewesen wäre.
Schüler: Wie wurde die Lokomotive gebaut?
Nils: Die Lokomotive haben wir aus dem Landestheater Dinkelsbühl bekommen. Dort ist das Stück schonmal gespielt worden und wir haben sie uns einfach ausgeliehen. Wenn wir fertig sind, müssen wir die Emma leider wieder zurück nach Dinkelsbühl bringen.
Schüler: Hast du auf der Burg Höhenangst?
Nils: Nein, hab ich nicht. Vom Marktplatz ausgesehen, könnte man das denken, aber die Bühne ist gar nicht wirklich hoch.
Schüler: Spielst du Fußball?
Nils: Nein, ich turne lieber im Turnverein, am liebsten am Reck.